Leiterin des Seniorentreffs Kaiserstiftung Helene Nestler im Interview

Seit dem 01.01.2021 hat die Gemeinde Hohenbrunn die Trägerschaft des Seniorentreff Kaiserstiftung übernommen.

 Leiterin des Seniorentreffs Kasierstiftung Helene Nestler

 

 Helene Nestler

Leiterin des Seniorentreffs  Kasierstiftung Helene Nestler

Foto: Gemeinde Hohenbrunn

 

Mit welcher persönlichen Motivation übernehmen Sie die Leitung der Kaiserstiftung?

Das hat mehrere Gründe. Zum einen fühlt es sich für mich wie ein „Nach-Hause-Kommen“ an, da ich die Kaiserstiftung ja von 2013-2016 bereits geleitet habe und ich dem Ganzen mit viel Liebe damals schon meine Handschrift geben konnte. Dieses Haus hatte für mich immer eine besondere Atmosphäre. Und das ist bis heute so geblieben. Unsere Gäste spüren beim Betreten der Kaiserstiftung, dass sie hier willkommen sind. Und zwar alle, ausnahmslos.

 

Was zählt zu Ihren Aufgaben als Leiterin?

Die eben beschriebene Atmosphäre zu erhalten. Zudem immer das richtige Gespür dafür zu haben, was unsere Gäste gerade wünschen. Und natürlich auch zu erfragen und zu erfahren, wo der Schuh drückt, damit wir genau da für die Senior*innen Angebote entwickeln und präsentieren können.

Zudem wünsche ich mir, dass ich weiterhin ein gutes Händchen für das Ehrenamt habe. Ohne unsere Ehrenamtlichen wären wir arm dran. Sie bringen Leben in die Kaiserstiftung, sie teilen uns mit, was gut läuft, aber auch was besser sein könnte. Sie unterstützen uns fast täglich und motivieren uns, für Veränderungen offen zu sein.

Ebenso freue ich mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat. Der Seniorenbeirat ist in Gremien vertreten, von denen mir berichtet wird und wo wir dann gemeinsam überlegen, was für unsere Kaiserstiftung übernommen werden könnte. Auch ein Programmbeirat wäre denkbar.

Und dann ist es natürlich meine übergeordnete Aufgabe, alle in ein gutes Team einzubinden. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen, Ehrenamtliche, Seniorenbeirat, Gemeinde, Gäste. Eine ehrliche, kreative, konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit ist das A und O für eine Einrichtung wie die Kaiserstiftung. Wenn mir das gelingt, werden wir auch weiterhin ein Vorzeigeprojekt bleiben.

 

Die Kaiserstiftung ist derzeit leider aufgrund des Lockdowns geschlossen.
Inwieweit ist die Kaiserstiftung in Kontakt mit den Senioren während dieser Zeit?

Seit Anbeginn des ersten Lockdowns wurden Telefongespräche, Spaziergänge und Gespräche zu zweit angeboten. Eine Corona-Café wurde eröffnet und gut angenommen. Inzwischen haben wir den zweiten Lockdown und wir wollen folgendes NEU anbieten:

Eine tägliche Telefonsprechstunde, ähnlich der Telefonseelsorge. Diese soll ab Mitte Januar täglich von 13 – 14 Uhr stattfinden. Mein Wunsch ist es, dass sich aus diesen Gesprächen weitere Unterstützungen entwickeln wie zum Beispiel einen Einkauf oder den Weg zur Apotheke übernehmen. Vor allem strebe ich hier eine enge Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Ottobrunn-Hohenbrunn-Neubiberg an.

Eine zweite Idee sind die „Brieffreundschaften“. Wer kennt nicht das schöne Gefühl, wenn im Briefkasten ein Brief oder die Karte eines Menschen liegt, der an mich gedacht hat und mir etwas mitteilen will. Ein Brief wird nicht weggeklickt, der liegt auf dem Tisch, der Kommode und ich lese ihn vielleicht einmal, zweimal und ich antworte. Optimal wäre natürlich, Brieffreundschaften zwischen Jung und Alt zu bilden. Ich habe vor, Kontakte zur Mittelschule und zur Montessorischule Hohenbrunn aufzunehmen und ich will versuchen, eine Deutschlehrkraft dafür gewinnen zu können.

Zusätzlich möchte ich unsere Gäste einzeln immer wieder mal auf einen Kaffee einladen – ein bisserl reden – ein wenig erzählen – und zuhören.

 

Was erwartet die Senioren im Seniorentreff 2021 bei normalem Betrieb (Programm)?

Zum bestehenden Programm, das sich ja seit Anbeginn bewährt hat, habe ich als neues Angebot eine Hobbykünstlerin aus Hohenbrunn angefragt, ob sie in einem kleinen Kreis mit unseren Gästen töpfern würde. Zudem wäre eine Märchenerzählerin bereit, sonntags alte Märchen vorzutragen, mit musikalischer Begleitung. Dann werden wir wieder die „Literatur zum Schmunzeln“ mit Christof Stolle aufleben lassen und eine kleine Malgruppe hat Interesse bekundet, dass unser schönes Haus geradezu prädestiniert sei, um darin zu malen.

Und wir brauchen viel Musik, ob aus dem Lautsprecher oder live. Hier gibt es ja die hauseigene Musikgruppe, die Kaisermusikanten, die ich selbst ins Leben gerufen habe. Das ist wirklich eine große Freude für mich, dass immer noch musiziert wird. Dazu gibt es noch die Veehharfen – wir können wirklich aus dem Vollen schöpfen.

Für einen Teil der Angebote könnten wir auch unsere schöne Terrasse nutzen. Töpfern oder Malen im Freien stelle ich mir sehr reizvoll vor.

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